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Saal 2

Jens Kraft (b, g, voc)
Godecke Ilse (org, syn, voc)
Thomas Meins (perc, voc)

Die Musik von Saal 2 hatte Selbständigkeit: "Latein- amerikanisches, Funk, Elektronik waren mit Energie und Power zu einem eigenständigem Etwas verwoben" (Vinyl on demand). Musikalisch begann ihre Karriere mit elektronischem Stil, wie es z.B. Bands wie The Re- sidents, D.A.F. oder Der Plan vorgelegt hatten. Gegründet wurde die "Pop/Minimal/Electronic- Gruppe" (Discogs.com) Anfang 1980 in Hamburg von Kraft, Meins und Ilse unter dem Namen Seepferdchen. Vorher hatten Kraft und Ilse in ihren Jugendzimmern minimale, experimentelle Underground-Hits wie Angst vorm Tanzen in ihrer Ur- version aufgenommen. "Als Alfred Hilsberg etwas über unsere Aufnahmen in 'Sounds' veröffentlichen wollte, war uns der Name dann doch nicht mehr gut genug. Wir brauchten also einen Namen. Ich rief Godeke an, wir machten ein Brainstorming und Godeke sagte irgendwann 'Saal 2'. Ich fragte ihn, wie er denn auf diesen blöden Namen gekommen sei und er antwortete: 'Ich sitze hier am Schreibtisch meines Vaters und vor mir liegen zwei Dave-Brubeck-Tickets. Dave Brubeck im 'CCH-Saal 2'. Super, fanden wir beide." (Jens Kraft).

Die Debüt-EP 'Angst vorm Tanzen" war im Geisterfahrer-Studio in Hamburg unter der Regie von Matthias Schuster (Geister- fahrer) aufgenommen worden und klang wunderbar schräg und experimentell. Nach dem "verheißungsvollen Start" (Pres- setext) absolvierte die Gruppe eine Tournee im Vorprogramm der englischen Kultband The Fall. Zwischenzeitlich veröffentlichte Jens Kraft als Rex Dildo im Mai 1981 die "NewWave-Minimal-Single" (Discogs.com) Du bist so nett zu mir / Marianne auf dem Indie-Label UNSER ANGEBOT. Als nächstes erschien im Sommer der Saal 2-Song Strandgefühle auf der legendären ZICKZACK-Compilation 'Lieber zuviel als zuwenig', ein Song mit Gitarren/Orgel-Begleitung, der gekonnt den NDW-Sound mit Schlagern vermengte. Es war "eine Art Mini-Rock-Oper. Und wie jede Rock-Oper ohne viele Überraschungen. Was sollte die Strandlady denn sonst lesen außer Kant?"('MusikExpress').Das Stück war in fünf köpfiger Besetzung in Hamburg von Holger Püschel aufgenommen worden, neben Kraft, Ilse und Meins waren noch Hansi Bley (dr) und Hans J. Piel (b, beide später Die Zimmermänner) beteiligt. Zeitgleich veröffentlichte die Band (jetzt als Saal 3) die Single Die U-Bahn rollt / Ich mach mir keine Sorgen mehr und ent- wickelte sich von ihrem schräg-schroffen Synthie-Sound im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung der "zackigen Pop- Knaller" (Tapete), die Rokko Schamoni, laut eigener Aussage, zur Gründung seiner ersten Band inspiriert hatten.

Nach den ersten kleineren Single-Erfolgen kündigte die Gruppe ein Debütalbum an, das jedoch immer wieder verschoben wurde. Stattdessen ging der Name in Serie und sie traten live als Saal 4, Saal 5, Saal 6 auf und verwirrten Fans und die Musikszene gleichermaßen. Saal 2 taten damals alles, um "über die Jahrzehnte zum Phantom zu werden und einer Sonnenfinsternis gleich nur alle Jubeljahre mal aufzutauchen" (Tapete). Letztendlich sollte das Debüt Ende 1983 erscheinen, allerdings ließ der Konkurs der Vertriebsfirma Eigelstein alle Veröffentlichungspläne wie Seifenblasen zerplatzen. Stattdessen tauchte Go- decke Ilse als Organist auf dem 83er Zimmermänner-Album 'Zurück in der Zirkulation' auf. Tatsächlich sollten über 10 Jahre ins Land gehen, bevor die Gruppe (wieder als Saal 2) mit 'Auf der Suche nach dem Glück' ihr (fast nicht mehr erwartetes) Debütalbum veröffentlichte. Auf der Platte waren viele Kompositionen zu hören, die noch aus den frühen 80ern stammten, aber auch völlig neue Songs. Für das "nostalgisch anmutende NDW-Album" ('OXMOX') hatten sich Kraft und Ilse einige Unterstützung ins Studio geholt. Neben Detlef Diederichsen (g, b, perc, voc, Die Zimmer- männer, The Flying Klassenfeind) und Folke Jensen (g, b, dobro, voc, Ledernacken) waren noch Martin Drees (b) und René Robrahn (dr) vertreten.

Das Album war innerhalb von 12 Monaten im Ledernacken-Studio Ultraschall unter der Regie von Diederichsen und Jensen enstanden und enthielt mit Hallo Münster einen "hidden track", der von Ilse geschrieben, gespielt und live in Münster aufgenommen worden war. 2005 veröffentlichten Saal 2 den limitierten Sampler 'Weil das System nicht funktioniert', auf dem bis dahin "unveröffent- lichte Perlen" (Vinyl on demand) und Urversionen von Songs aus den 80ern enthalten waren. Außerdem waren die komplette Debüt-EP 'Angst vorm Tanzen' und der Sommer-Titel Strandgefühle zu hören. 2010 veröffentlichten Saal 2 die EP 'Johann 98| Sebastian Kraft', die sechs Kraft-Kompositionen enthielt und die nur als Download zu erhalten war. Im März 2015 erschien dann auf dem Indie-Label TAPETE mit 'Was macht die Musik?' nach einer Pause von 21 Jahren wieder ein reguläres Saal 2-Album, auf dem sich Kraft von "Steely Dan, Grateful Dead, Association, Four Freshmen, Scott Walker, Hugh Masekela, XTC, Buzzcocks und Television Personalities' beeinflußt" (Kraft) zeigte. Er ließ sich bei den Aufnahmen, die hauptsächlich zu Hause enstanden waren, von Folke Jensen begleiten, der auch die Co-Produktion übernommen hatte. Außerdem dabei: Langzeitpartner Godeke Ilse und Ralf Schlüter (p). Auf 'Was macht die Musik?' klang die Gruppe "unan- gestrengt, überraschend, tanzbar, melodiös, tongue in cheek, sonnig, geistreich, voll autark/eloquent, wie ich es mag/wahr- heitsliebend, grundsozial (...), musikalisch kompetent/niemals einen Trend verpennt/glaub mir, das ist guter Stoff" (Kraft).

Burghard Rausch 

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Aus grauer Städte Mauern - Die Neue Deutsche Welle (NDW)

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