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 Die Rattles

1965 entwickelte sich zu einem absolut hektischen Jahr für die Rattles. Ihre Popularität spülte sie weit nach oben. Die Ariola schob noch ein zweites Album 'Live im Star-Club' nach. Am Jahresanfang nahm die Band in Harburg das Playback für Johnny Hallydays Single Laß die Leute doch reden und It's Monkeytime auf. Hallyday synchronisierte dann in den Electrola Studios Köln, die beiden Parteien haben sich nie getroffen. Reichel: "Wir bekamen die Anfrage, ob uns das wohl interessieren würde. Wir haben uns angehört, was es werden sollte, und das erschien uns ziemlich spannend. Del Shannons 'Keep Searchin', die US-Vorlage, war ja eine gute Nummer. Ingfried Hoffmann war mit uns im Studio und hat die Orgel dazu gespielt." Anschließend begannen die Arbeiten zu einem Film: 'Hurra! Die Rattles kommen!' Hildebrandt: "20 Tage Drehen, pro Tag DM 1000,-, glaube ich. Für Weißleder war das ein Prestige-Objekt. Die Beatles hatten schließlich auch ihren Film..." Die Kritik zerriß den Film so gründlich, daß der Verleih Interworld auf eine offizielle Premiere verzichtete und ihn auf Vorstellungen im Jugendprogramm, d.h. nachmittags, reduzierte. Reichel: "Das fing ja schon damit an, daß wir denen zu hamburgisch klangen. Also wurden unsere Stimmen synchronisiert. Mich sprach Wolfgang Gruner von den Stachelschweinen. Plötzlich redeten wir mit einem leichten Berliner Slang. Hätte man unsere Sprache gelassen, hätte das Ding einen gehörigen Zacken mehr Authentizität behalten. Dieses Gekünstelte, das da drin ist, ist dem Film natürlich abträglich." Der Film war unterfinanziert, wenig durchdacht, schlampig gemacht. Es gab sogar eine Konzert-Szene, da wurde das Publikum eines Moody Blues-, Searchers-, Lords- u.a. -Gigs in der Berliner Waldbühne mit den Rattles verschnitten 

Immerhin brachte die Filmmusik auf dem gleichnamigen Album die besten Rattles, die es bis dahin gegeben hatte; jedenfalls eine Seite lang, und das waren alle Nummern, die im Film gespielt wurden - ausschließlich Eigenkompositionen - und zugleich Songs schärfsten Kalibers, wie It's My Fault, She's The One, No, No oder A Lonely Man. Hier stimmten die Riffs, die Melodien waren einprägsam, ohne naiv oder kitschig zu sein: Die Band hatte sich auch spieltechnisch weiterentwickelt, und Come On And Sing, quasi die Titelmelodie des Films, gelang die höchste Plazierung in der Reihe der Rattles-Hits - wenn man von The Witch in den 70ern mal absieht.

Nach heutigem Maßstab wären die Rattles eine Boygroup, mit dementsprechendem Auflauf und Rummel um die Band. Die Gruppe verdiente nun sehr gut, Dicky posierte mit seinem 230 SL, die Kleidung wurde maßgeschneidert.

Das Jahr 1966 begann, wie 1965 aufgehört hatte: Deutschland im Rattles-Fieber, trotz der Konkurrenz durch die Lords. Der Markt vertrug aber zwei große Gruppen. Herbert Hildebrandt wurde indes immer mehr zum Motor in der Band. Hildebrandt: "Wir hatten ganz klare Absprachen: Reichel ist der Frontmann, gibt die Interviews, verkauft unsere Sache. Der Blonde. Unsere Gallionsfigur." Dann kam Herbert Hildebrandt mit seinem ersten Titel: Love Of My Life. Hildebrandt: "Achim sagte: 'Den singe ich nicht.' Damit war das Ding erledigt. Ratlosigkeit. Sigi Loch fand den Titel aber gut. Rugy auch, also sagte er: 'Laß mal probieren!' Und es war toll, wie er ihn gesungen hat, auf eine ganz andere Art. Dieses Righteous Brothers-mäßig Tiefe." Love Of My Life wurde ein Hit, und die bestverkaufte Rattles-Single der 60er Jahre. Gleichzeitig lief Sha La La La Lee unter dem Pseudonym The 'In' Crowd recht gut, trotz der Konkurrenz des Small-Faces-Originals und der German-Blue-Flames-Coverversion.

Bei der Beatles-'Bravo Blitztournee' '66 waren die Rattles mit von der Partie, und sie wurden unmittelbar nach dem Münchner Eröffnungskonzert nach vorn plaziert. "Wir sind da so tierisch angekommen, daß Brian Epstein sofort zum Schutze seiner Jungs Maßnahmen ergriff. Der sagte dann, daß wir am nächsten Tag in Dortmund als erste auf die Bühne müßten." In München spielten die Rattles noch unmittelbar vor der Pause, und das Publikum rief die ganze Pause über nach den Rattles.

1966 kam der große Schock: Achim wurde zur Bundeswehr einberufen. Und damit schlug man drei Fliegen mit einer Klappe. Auf der einen Seite machte man Werbung für die Bundeswehr, so ganz Elvis-mäßig, bei einer Jugend, die damals dem Treiben mit Waffen recht skeptisch gegenüberstand. Achim Reichel: "Ja." Frank Dostal: "Es wäre doch ein Einfaches gewesen. Achim verweigert den Wehrdienst! Was manchem erst später aufging, war, daß da wohl klare Überlegungen hinter standen. Auf der einen Seite haben wir hier die Rattles, die machen wir weiter, und dann bauen wir Achim als Solosänger auf." Der Gedanke, den Wehrdienst zu verweigern, war Achim nicht gekommen: "Ich hatte mich damals dafür entschieden, nach Berlin zu gehen. Da gab es ja noch die Regelung, wenn du einen Berliner Ausweis hattest, wurdest du nicht zur Bundeswehr eingezogen. Dieses Verfahren mit dem Umzug nach Berlin war aber noch nicht ganz abgeschlossen, und das überkreuzte sich mit der Einberufung. Ich bin damals durchs Raster gefallen." Herbert Hildebrandt: "Wir waren in England gewesen, Roy Tempest wollte uns unter Vertrag nehmen. Der Vertrag lag unterschriftsreif vor. Doch Weißleder beorderte uns zurück." Zu der Zeit, so Herbert Hildebrandt, war Reichel bei Weißleder angestellt. "Wir wußten von nichts!" Insofern machte es ökonomisch Sinn, Reichel als Schlagerstar aufzubauen. Hildebrandt: "So einen kann man zehn Jahre oben halten - bei Beat-Bands war das ja zweifelhaft."

Auszug aus dem Booklet BCD16456 - The Rattles Die deutschen Singles A&B (1965-1969), Vol.2
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Die deutschen Singles A&B (1965-1969), Vol.2
The Rattles: Die deutschen Singles A&B (1965-1969), Vol.2 Art-Nr.: BCD16456

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