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Hans Leip
Hans Leip war 1943 nach Tirol ausgewichen, dort erlebte er das Kriegsende. Als dem alliierten Oberbefehlshaber Dwight D. Eisenhower (1890-1969) die Meldung überbracht wurde, man habe den Textdichter von Lili Marleen aufgespürt, schickte er einen Oberst los, um Leip zu holen. Doch der winkte ab. Es tue ihm leid, er sei müde, es sei schon zu spät. Er habe sich angewöhnt, um halb zehn ins Bett zu gehen, bevor der Belgrader Sender sein Lied spiele. "Ich mag das Lied nicht mehr hören", fügte Leip hinzu.
Als der Oberst die Reaktion Leips überbrachte, soll Eisenhower gesagt haben: "Lassen Sie ihn schlafen. Dieser Poet ist der einzige Deutsche, der während des Krieges der ganzen Welt Freude gemacht hat." Am nächsten Tag schickte Eisenhower Leip eine Dollarnote, mit der Bitte, sie zu signieren, die möchte er seiner Frau ins heimische Texas schicken.
1945 kehrte Hans Leip zunächst nach Hamburg zurück, träumte von Seefahrt und Matrosenliebe, schrieb Gedichte, Hörspiele und Drehbücher, war bis ins hohe Alter noch als Graphiker und Maler tätig. Schließlich zog er an den Chiemsee, später ließ er sich auf Schloß Hub bei Fruthwilen auf der Schweizer Seite des Bodensees nieder. Dort ist er am 6. Juni 1983, fast neunzigjährig, gestorben. Viele seiner Gedichte und Romane sind inzwischen vergessen.
Was von ihm blieb, hat einer seiner Schriftstellerkollegen einmal so beschrieben: Er schrieb manch Zier-Verschlungenes sehr schi, sehr scha, sehr schön, doch nie mehr so Gelungenes wie einst "Lili Marleen".
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