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Insisters

Ilonka Breitmeier (dr, voc)
Karin Gottschalk (b)
Silvia Mieres (voc, perc)
Anna Strong (g)
Susanne Pawlitzki (key, voc)

Die Insisters waren eine Frauenrockband, die Ende der 70er die von den Männern dominierte deutsche Rockszene aufmischen wollten und sich unversehens im Sog der NDW wiederfanden. Dazu gründeten Ilonka Breitmeier und Anna Strong (Anna-Gabriele Rebholz) im Winter 1978 die Gruppe Echo, die nach einem Jahr um- formiert und in Insisters umbenannt wurde. Neben Breitmeier und Strong spielten im Herbst 1979 noch Karin Gottschalk (b), Rosa Precht (key, später Cosa Rosa), Else Nabu (voc, Brigitta Nabucet) und Christel Burghof (g) in der ersten Bandbe- setzung. Burghof verließ die Band allerdings, bevor im September 1980 die De- bütsingle Gotta Fight It / Subkultur Reggae von Reinhold Heil (Spliff) produziert wurde. Nabu sang englisch/deutsch, ein Konzept, das die Gruppe auch später beibehielt. Die Platte erschien beim eigenen Label WELTKLANG SCHALLPLATTEN und wurde hauptsächlich bei Konzerten verkauft. Das Management hatte Alfred Rogacki übernommen, der Sohn eines bekannten Berliner Feinkost- und Delikatessen-Händlers. Überregional bekannt wurden die Insisters – in neuer Besetzung – im Rahmen der 'Berliner Rock Circus'-Tournee, die die Insisters gemeinsam mit Morgenrot, PVC, Z und Ideal durch die Bundesrepublik führte. Statt Nabu hatte Silvia Mieres (geb. Silvia Christoph, ex-Airship) den Gesang übernommen und für Precht war Susanne Pawlitzki neu dabei.

Während Nabu sich als Solistin versuchte, stellte sich Precht als Cosa Rosa (gemeinsam mit Lebenspartner Heil) auf eigene Beine. Das Publikum und auch die Presse reagierten äußerst positiv auf die Auftritte der Insisters, denn die "Mädchenband mischte einfach zwang- los alles durcheinander, war sprunghaft, wohl auch noch nicht so ganz fertig, aber sehr amüsant und aufregend" ('Musik- Express'). Im Juni 1981 nahm die Band erfolgreich am 'Venus Weltklang Festival' in Berlin teil und begann in der Besetzung Strong, Mieres, Gottschalk, Pawlitzki und Breitmeier – jetzt mit einem Vertrag beim Musikriesen CBS – im Sommer das |49 Debüt 'Moderne Zeiten' aufzunehmen. Das Album erschien im Januar 1982 und war "mittelmäßig, sauber, schmissig, nett arrangiert, mit glatten Gesangssätzen und vor allem gut produziert und aufgenommen" ('Sounds'). Die "frisch-fröhliche- Fünf-Frauen-Formation lieferte ihre Botschaft, direkt oder unterschwellig subversiv, immer mit Spielfreude und Witz" ('Au- dio') und parodierte Frauenmagazine, Kriegsspielzeug und machte sich über Sex-Tabus lustig. Die Texte waren wortspielerisch, witzig und selbstbewußt, die Musik einfach, aber abwechslungsreich.

Fast zeitgleich mit dem Debütalbum erschien im Sommer mit Helmut eine originelle Version des Troggs-Klassikers Wild Thing ( im Original aus dem Jahr 1966). Zwar war die Deutschlandtournee – mit einem Abstecher nach Schweden – sehr gut besucht, aber die Verkäufe blieben – abgesehen von Helmut – hinter den Erwartungen zurück. "Die Insisters sind deshalb so amüsant und empfehlenswert, weil sie in keine Rock-Schublade paßten. Das war Pech für Puristen, die vielleicht Emanzen-Rock oder Neue Deutsche Welle er- warteten. Die Insisters waren begeisterte, kritische Musikerinnen. Am besten lagen ihnen die koketten, frechen, melodischen Songs, die die Sängerin Mieres pantomimisch lustvoll ausweitete" ('Süddeutsche Zeitung'). Zum Abschluß der Tournee fand zwar noch ein ausverkauftes Konzert im Berliner Quartier Latin statt, aber die Plattenfirma zog sich von den Insisters zurück, die – jetzt vertragsfrei – einfach weitermachten. Mit neuem Vertrag und Dirk Steffens (ex-Birth Control) als Produzenten erschien im April 1983 bei REPERTOIRE die Single I'm The Witch / Gigolo, gefolgt von einer Tournee unter dem Motto "Die Hexen sind zurück".

Diese Tournee führte u.a. zu Konzerten in der Berliner Waldbühne mit den beliebtesten Berliner Gruppen und auf dem Berliner Reichstagsgelände vor 120.000 Menschen beim 'Friedensfest'. Ende 1983 begleitete Keyboarderin Pawlitzki Herwig Mitteregger (von Spliff) bei des- sen Solo-Tournee. Pawlitzki war auch die treibende Kraft hinter dem multimedialen Science-Fiction-Rock-Spektakel 'Irongirl – Die Eisenfrau', das die Insisters im Frühjahr 50| 1985 im Berliner Tempodrom uraufführten. Die gesamte Bühnengestaltung, die Dia- show, das Lichtkonzept, einige Songs und der Schwarz-Weiß-Comic der Story kamen aus der Hand von Pawlitzki. Die Rock-Revue handelte vom Untergang der Welt durch die Übernahme von Maschinen. Diese aufwendige Eigenproduktion zahlte die Band aus eigener Tasche und verschuldete sich erheblich. Allerdings "bot dieses Projekt die Gelegenheit, gemeinsam mit den Jazz/Soul-Sängerinnen Ackie Murray und Jocelyn B. Smith zu singen" (Mieres). 1985 erschien auch die vorletzte Single Just Another Star. Später stieg Sängerin Mieres aus und wurde von der US-Amerikanerin Jacquie Virgil ersetzt.

Das letzte musikalische Lebenzeichen in dieser Besetzung wurde 1987 mit der Single It's Only My Heart ver- öffentlicht. Damit endete auch die Geschichte der Insisters – nach sieben wilden Jahren trennten sich die Bandmitglieder und gingen eigene Wege. Breitmeier ist seit 1999 als Malerin tätig, veröffentlichte Bilderbücher, Kurzgeschichten und Romane für Kinder und Jugendliche und spielte in der ZDF-Serie 'Spree- piraten', für die sie auch mit Pawlitzki die Musik komponierte. Mieres gründete die Gruppe Number Nine, war Mitglied des Reinecke-Fuchs-Ensembles, arbeitete mit Lüül, Miko, Udo Lindenberg, Jocelyn B. Smith und singt seit Ende 2006 in der Wayne Grajeda Band.

Burghard Rausch 

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Aus grauer Städte Mauern - Die Neue Deutsche Welle (NDW)

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