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Berner Troubadours


1963, nach einem Auftritt von Ruedi Krebs und Fritz Widmer, bezeichnete das 'Berner Tagblatt' die Liedermacher erstmals als 'Troubadours'. In der Folge traten Markus Traber, Fritz Widmer, Ruedi Krebs, Bernhard Stirnemann, Jacob Stickelberger und Mani Matter in unterschiedlichen Besetzungen in Berner Kellertheatern unter dem Namen 'Berner Troubadours' auf. Sie bezeichneten sich nicht zufällig als "Auteurs, Compositeurs, Interprètes". Inspirationsquelle der Berner waren die Lieder der Barden der Rive Gauche, des linken Pariser Seine-Ufers. Nach dem tragischen Unfalltod von Mani Matter traten die Troubadours in loser Folge weiter auf. Immer wieder zollten sie in Gedenkkonzerten ihrem verstorbenen Freund Respekt. Wie Matter schrieben auch die übrigen Troubadours vertrackte Geschichten und bauten auf witzige, unabsehbare Pointen. Die schnörkellose, einfach gezupfte Gitarrenbegleitung der Lieder trug dazu bei, daß das Publikum sich voll und ganz auf die Texte konzentrieren konnte.

Im Gegensatz zur Liedermachergeneration der 70er Jahre, die oft explizit politisch agitierte, waren die Troubadours vielmehr Chronisten des Alltagslebens mit einem geschärften Blick für schweizerische Eigenarten. In den 60er Jahren war die Eisenbahn im Leben der Schweizer äußerst wichtig. Sie ermöglichte den Bürgern eine größere Mobilität, die Fahrt an den Arbeitsplatz und kleine Fluchten aus dem Alltag. Auf Bahnhöfen und in Zügen spürte man förmlich die Zeit fließen. Kein Wunder, daß Mani Matter und die anderen Troubadours dort Inspirationen für manche Geschichte fanden. Wären alle Schweizer Liedermacher, hätte Jacob Stickelbergers Lied Zwe Züg wohl noch manch anderer schreiben können. Wer saß nicht auch schon in der Eisenbahn und hat im parallel fahrenden Zug zwei schöne Augen gesehen, die, wie könnte es anders sein, bald unwiederbringlich verloren gingen.

Franz Hohler schrieb vor Jahren über Jacob Stickelberger. "Er ist Rechtsanwalt und als solcher mit den Ränken und Krümmungen menschlichen Denkvermögens eng vertraut. Die Hauptpersonen seiner Lieder müssen sich denn auch häufig durch wahre Labyrinthe von Überlegungen oder Handlungen zwängen, bevor die Sache dann doch ein schlechtes Ende nimmt, ähnlich wie im Prozeβwesen. Als Anwalt ist sein Ruf mindestens so gut wie als Chansonnier, und zwar, weil er eine in diesen Kreisen seltene Eigenschaft oder schon fast Eigenheit hat: Er sagt nie mehr, als was er selbst glaubt. Deshalb glaubt man ihm das meiste, was er sagt. Daran ändert auch eine gewisse Umständlichkeit nichts, eine Umständlichkeit, die sich bis zur Bescheidenheit steigern kann. Lieber stellt er vor einem Auftritt seinen Wagen eine Viertelstunde vom Theater entfernt in ein Parkhaus, als daß er sich auf den reservierten Parkplatz neben dem Theater verläßt."

www.berner-troubadours.ch
www.stickelberger.ch


Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.4, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.4-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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