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Die Peheiros
Wasser ist zum Waschen da 

Freude über leichte Dachschäden. Milchspender in Pink. Baumelnde Pneus. Oder grinsende Bellos, textilfreier Tanz, und dazu noch eine tiefschürfende Gebrauchsanleitung für den Umgang mit H2O in der Naßzelle. Schlaglichter aus einer durchgeknallten TV-Comedy im Privatfernsehen anno 2000?

Klarer Fall von 'denkste'. Solche nicht ganz alltäglichen Themen gab's in diesen Breiten auch schon vor über 40 Jahren. Zu sehen auf Bühnen, zu hören im Funk, zu kaufen im Laden - auf Schallplatten. Drei Herren waren es, die singenderweise solche Lach-Nummern laichten, und Millionen Menschen brüllten sich 'nen Ast.

Operatives Basislager dieser musikalischen Freudenspender war ausgerechnet der halbhohe Norden; dort also, wo man den Menschen ein gequält-schmales Schmunzeln gemeinhin nur dann unterstellt, wenn sich der Rest des Landes längst totgewiehert hat.

Bremen, 1938. Die Weser plätschert vor sich hin, aus diversen Fabrikschloten duftet's mehr oder minder scharf nach Röstkaffee, und beim Fußball-Club SV Werder ist ein Herr Rehagel definitiv noch nicht Trainer (der erblickt im August gerade erst das trübe Licht des Ruhrpotts, aber das ist eine andere Geschichte).

Seit nunmehr vierzehn Jahren gibt in der Stadt auch die Focke-Wulf AG den Menschen Arbeit. Zum Personal der renommierten Flugzeug- und Hubschrauberbauer gehören unter anderem die drei am Ort geborenen Junioren Peter Schulz (* 23. Februar 1922), Heinz Meyer (* 23. Januar 1920) und Rolf Igneé (* 21. Oktober 1918). Tagsüber kümmert sich das Trio um Propeller und Rotoren, nach Feierabend stehen Saiten und Stimmbänder nicht still: Meyer, Schulz und Igneé sind begeisterte Hobbymusiker, schrammeln bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre Lieblingslieder in gemeinsamer Runde. Das hat nicht unbedeutende Folgen.

Peter Schulz' Onkel ist Gitarrist, er erkennt das Potential der drei Burschen und dreht ein bißchen daran, daß ihr Können nicht auf Vorführungen im stillen Kämmerlein begrenzt bleibt. Und schon bald wird der Spaß ein öffentlicher: Familienfeiern, Vereinssausen, Betriebsfeste - das Bremer Dreigestirn sorgt immer öfter für beste Unterhaltung, die Zuhörer sind mehr als angetan. Schnell wird klar: Ohne Firmenbezeichnung geht's nicht mehr, und Schulz, Meyer und Igneé ziehen mal eben die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen zusammen: Die Pe-hei-ro-s sind da! Daß sie (wen wundert's bei einem so wohlklingenden Namen?!) auch schon mal für Südamerikaner gehalten werden - kein Problem auf dem weiteren Karriereweg, der sich sehr schnell auftun sollte.

Doch was so schön und vielversprechend begann, wird alsbald für mehrere Jahre abrupt unterbrochen: Ein wahnsinniger Verbrecher stürzt die ganze Welt in den Abgrund. Noch bis 1942 können unsere drei Musiker zusammenbleiben und auftreten, dann aber muß Heinz Meyer in den Krieg; Peter Schulz und Rolf Igneé arbeiten weiter in Bremen.

Auszug aus BCD16047 - PEHEIROS Wasser ist zum Waschen da
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