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Walter Lietha

"Bin als Rebell auf die Welt gekommen, und deshalb muss ich singen"

Wer Walter Lietha hört, assoziiert ihn nicht gleich mit einem Rebellen. Er fand seine musikalischen Vorbilder jenseits des Atlantiks. In den Liedern von Lietha konnte man weniger Bob Dylan als vielmehr sanftere Barden im Stile Jackson Brownes heraushören. Wie bei Browne erwartet man hinter der sanften Stimme des 1950 geborenen Bündners Gefühle statt Protest. Doch schon auf seiner ersten LP, 'I bin a Vogel' (1974), rief er auf gegen die Verlogenheit der Gesellschaft und träumte von einer neuen Freiheit. Es war die Zeit, als die Generation von Lietha noch an eine menschlichere, lebenswertere Zukunft glaubte. Doch mischen sich, wie im Lied Knast, auch immer Zweifel in diesen Glauben: "Dur üsars Ussasiterläbe hem mer gmaint mer segen frei, aber in Würklichkeit sim mer Flüga im Netz in der Kartei vo der Polizei." ("Aufgrund unseres Außenseiterlebens haben wir geglaubt, frei zu sein. Aber in Wirklichkeit sind wir nur Fliegen im Netz der Kartei der Polizei.")

In seinen späteren Werken sang Walter Lietha, wie etwa im dunklen Liebi Schwizer, guat Nacht, stärker mit Metaphern gegen die verloren gegangene Lebendigkeit seiner Umwelt an:

Miar isch so kalt in dära Wärmi,
i bruchti a ganz a dicke Pelz,
und wian’a Wolf tät i denn hüla,
in ara Höhli im tüfa Fels.
(Mir ist so kalt in dieser Wärme,
ich bräuchte einen ganz dicken Pelz.
Ich würde wie ein Wolf heulen,
in einer Höhle im tiefen Fels.)

Ein Jahr später nahm Lietha rockig und direkt wie nie zuvor Stellung zu den Züricher Jugendunruhen von 1980 – aus der Distanz zwar, wie er auf dem Album schrieb. Die jungen Züricher, die gegen die Kultur von oben Barrikaden erstellten und Pflastersteine warfen, schlossen den Barden aus den Bündner Alpen jedenfalls ins Herz. Nach einem Album mit der Lietha-Lässer Band, deren Texte stärker im Zeichen der Liberalisierung weicher Drogen als der Veränderung der Gesellschaft standen, war es lange Zeit ruhig um Walter Lietha. Heute führt er in Chur ein Buchantiquariat und leitet einen Verlag. In der Gruppe eCHo singt er zusammen mit Christine Lauterburg und Corin Curschellas traditionelles Schweizer Liedgut in neuer Form. Daneben tritt er auch solo auf.

Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.4, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.4-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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